schreibstube

Das Poly-Blog von Helly & Jay

[Dienstag, 21. Oktober 2008]

Sean Carroll (der Physiker, nicht der Biologe) schrieb vorgestern einen sehr schönen Eintrag auf  Cosmic Variance zum Thema Ethik, Gay Marriage und Physik. In der (unter rasch zunehmendem Idiotenzufluß leidenden) Diskussion, an der ich mich anfangs auch beteiligte, schrieb  andyo:

If the government decided to stop “marrying” people altogether, and perform civil unions instead, with all the benefits that “marriages” carry, as long as they don’t discriminate homosexuals, I’m sure most of us will be happy. Let churches do their silly marriage ceremonies, let whatever pointy-hatted personality do his (it has to be a HE, doesn’t it?) mumbling and whatnot.
So simpel, daß ich darauf noch gar nicht gekommen bin! Welcher Grund besteht überhaupt, neben Partnerschaften auf der Grundlage eines (natürlich aufgebohrten)  Lebenspartnerschaftschaftsgesetzes die „Ehe“ als Institution aufrechtzuerhalten? Mit der Lebenspartnerschaft auf der einen Seite und der Möglichkeit zu  privaten Aufhübschungen beliebiger Natur auf der anderen wär doch alles prima geregelt? Mit „aufgebohrt“ meine ich neben der Aufhebung der Gleichgeschlechtlichkeitsregel natürlich auch die Aufhebung der numerischen Beschränkung der (im Sinne zum Beispiel des  Bedarfsgemeinschaftsgesetzes) zum gemeinsamen Haushalt gehörenden Personen. Und in 20 Jahren oder so wundern wir uns alle, wie bronzezeitlich rückschrittlich wir damals noch waren.